Nach nun schon über einem Monat hier könnte man mal anfangen ein Resümee zu ziehen, aber eigentlich will ich das noch gar nicht ;)
Es gibt noch so viele Sachen, die ich nicht erledigt oder geschafft habe, dabei ist zum Beispiel unsere erste Multikantin schon wieder weggfahren und hat uns gezeigt wie schnell die Zeit hier dann doch vergeht.
Aber hey, ich habe es endlich nach all der Zeit einmal geschafft ein paar Fotos von meinem Arbeitsplatz zu machen :D
Hier also für alle, die sich das tooooootal spannend und toll vorstellen wo ich arbeite, die ernüchternden Fotos:
Auf dem Weg zu meiner Arbeit: der Supermarkt meines Vertrauens ;) |
Die Arbeits-Metrohaltestelle |
Der Eingang zum Gebäude (und natürlich läuft genau an diesem Tag mal jemand vor mir und rennt in mein Bild :D) |
Rauf, rauf, rauf! |
Und da ist es schon, der Flur zu den Büros |
Mein Arbeitsplatz, der Schreibtisch ganz vorne ist meiner und sonst sitzen da noch bis zu 3 andere Mädchen rum ;) |
Wenn nicht ist jetzt euer Weltbild zerstört, gewöhnt euch daran, dass passiert hier in der Ukraine öfter xD
Bei mir wurden zum Beispiel die Hoffnungen auf einen milden Herbst zerstört, denn der versprochene бабье лето (Altweibersommer) ist komplett ausgeblieben, sodass es von sommerlich-herbstlichen 17°C dann direkt auf 5°C, gefühlt aber wie 0°C, runterging.
Trotzdem gibt MultiKulti sich Mühe uns immernoch mal zu zeigen, wie schön hier alles ist, mit zum Beispiel einer Exkursion im Umland. Das war ein richtiges Abenteuer auf Ukrainische Art!
Es fing schon damit an, dass man uns dass ganze erst 2 Tage vorher gesagt hat und zwar in der Manier "Ach übrigens, am Sonntag früh um 7 trefft ihr euch an der Puschkinskaja und dann gehts zu einem Ausflug." Da diese Aussage von unserem "Reiseführer" Maks auf Englisch kam, hab ich natürlich erstmal gedacht er hat sich einfach nur verschrieben, denn Sonntag morgens um 7?! Come on!
Aber nein, es blieb bei dem Termin und als wir Samstag dann nochmal nachfragten wohin es geht und ob er mitkommt meinte er, er kann leider nicht, aber es wird total cool und wir schauen uns irgendwas im Umfeld an, einen Palast und sowas.
Nunja, da wie gesagt die erste Praktikantin sich schon wieder auf und davon machte waren es nur 3 Praktikanten die überhaupt mitkommen konnten: Andrea (eine andere, ich war überglücklich mal noch jemandem in meinem Alter mit diesem Namen zu treffen ;) ), Ronny und ich, wow, was für eine Exkursion! Aber wir zwei Andreas haben uns bei dem kleinen Abschiedsessenausflug für Mila eingeredet, dass es ganz toll wird ;D
Ach ja die Verabschiedung! War natürlich auch alles wieder sehr spontan und die zu verabschiedende Person wusste den Abend vorher noch gar nicht so wirklich irgendwas, weil man vergessen hatte ihr zu sagen, wo wir uns wann treffen :D Also wäre es fast eine Abschiedsfeier ohne Verabschiedung geworden - aber ich hab diese Überraschung zerstört und ihr dann doch Bescheid gegeben ;D
Milas letzter Tag fiel genau noch auf die "Ночь науки" so etwas wie die Nacht der Wissenschaft, bei der die Universitäten für alle Interessierten abends geöffnet sind.
Deswegen sind wir auch noch ganz kurz in die Karazina Universität hineingegangen, allerdings war zu viel los um sich wirklich etwas anzuschauen. Aber es war ein tolles Gefühl für mich, einmal in der Uni zu stehen in der meine Mama einst studiert hat :)
Karazin wacht im Dunkeln.... |
Übersetzung erwünscht, ich kann es leider auch nicht lesen ;) |
Leute über Leute beim Fachbereich Psychologie |
Und so klingelte notgedrungen um 6 der Wecker und ich hab mich aus dem Bett gerollt, angezogen und bin raus in die Kälte. Am Treffpunkt erwarteten mich dann allerdings nicht nur meine zwei Mitpraktikanten, sondern daneben eine große Gruppe Ukrainer, zwei der drei Deutschen, die hier Russisch gelernt haben und drei neue Österreicher, diesmal allerdings Österreicherinnen ;) und sie hatten nichts mit der großen Chaosgruppe zu tun - und ein Reisebus!
Gereist sind wir also sehr komfortabel und sogar unser MultiKulti-Chef war mit von der Partie!
Allerdings hatte zumindest uns dreien niemand gesagt wie lange wir unterwegs sein würden und dass wir uns genügend Essen einpacken sollten, sodass ich mit meinen 3 Keksen, einem Brötchen welches ich dann mit Andrea teilte und einer Flasche Wasser sehr unterversorgt war. Denn wir waren bis halb sechs abends unterwegs...
Ich würde euch nun ja gerne ganz ausführlich erzählen, was wir uns angeschaut haben, aber zum Einen würde das sicher ewig dauern und ich denke auch nicht so viele interessieren, und außerdem fanden die Führungen durch die 4 Orte auf Ukrainisch statt...nicht so günstig durchdacht, zumindest für uns deutschsprachige Personen nicht, denn wir konnten wenn dann nur Russisch sprechen und verstehen.
Das war aber mal wieder ein sehr schönes Beispiel dafür, dass hier in Osteuropa eben nicht alles "eins" und nicht alles ein großes Russland ist, wie manche noch denken, denn wir haben uns wirklich angestrengt und versucht den Exkursionsleiter zu verstehen aber es waren doch zu große sprachliche Unterschiede. Dabei schien die Führung wirklich gut gemacht zu sein, die anderen haben ziemlich oft gelacht.
Um das ganze abzukürzen kommt nun ein Bilderflut, mit eventuellen Kommentaren und Anekdoten die uns dann ins Russische übersetzt wurden ;)
Erster Halt, ein(e) Burg/Schloss/Palast, erbaut von einem Deutschen der diesen Ort beim Kartenspielen gewonnen hat. |
Sieht von weitem wirklich schön aus.... |
....ist aber wirklich ziemlich kaputt, verlassen und verfallen. Echt schade! |
Exkursionshunde 1, sie haben uns am Tor abgeholt und bis zum Gebäude begleitet :) Dann allerdings entschieden sie sich, in der Sonne zu bleiben - eine gute Wahl! |
Das alte Jägerhaus |
Ort Nummer zwei, schien wie eine Art verlassenes Dorf, aber mitten im Wald war eine wundervolle und restaurierte Kirche. |
Geheimschnappschuss im Inneren. |
Ein alter Wasserspeicher, für damalige Verhältnisse sehr schön gestaltet mit Ziegeln und Metall. |
Karazin Nummer 1.... |
...und Nummer zwei, allerdings sind damit diesmal Vater und Sohn gemeint ;) Denn beide haben sich um diesen Botanischen Park gekümmert. |
Exkursionshund Nummer 2, er war sogar mit seinem lauten Bellen erfolgreich etwas Wurstschnitte abzustauben (dabei hätte ich die genauso gerne gehabt :D) |
Baba-Jaga-Haus - irgendjemand meinte "Die sieht aber ganz schön deprimiert aus" ;) |
Letzter Ort an diesem Tag, die singenden Terrassen. Allerdings auch ungepflegt und unbesucht. Konnten nur durch eine Matschwanderung erreicht werden :/ |
Ein tolles Beispiel für den Umgang mit Müll in der Ukraine! Ronnys Kommentar: "Wenn das alles Pfandflaschen wären, würde hier ein Vermögen liegen!" |
Außerdem waren diese singenden Terrassen in der Nähe einer Menge verlassener, sowjetischer aussehender Gebäude. |
Sieht ein bisschen aus wie unser Dresdener Kulturpalast, nur sehr viel kleiner. |
Allerdings immer wenn ich gerade einen Post anfangen wollte, war wieder irgendetwas, sodass es statt 3 Posts nun einen Über-Post gibt ;)
Ich hoffe ihr konntet es trotzdem genießen - vielleicht in kleinen Portionen? ;)
♥ Ich hab euch lieb und vermisse euch alle!
Andrea