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Auf dem Weg weg von der kleinen und süßen zu einer großen, erwachsenen Eumy - hoffentlich!

Freitag, 25. Oktober 2013

Work it harder, do it better?

Ächz, stöhn, hust -sorry meine Lieben, jetzt hab ich euch angesteckt ;)

Hier ändert sich das Wetter jeden Tag, sodass man sich irgendwie nie richtig anzieht und dementsprechend wirklich schnell krank wird, so wie ich es geschafft habe.
Dazu kommt auch noch, dass ich nun richtig arbeiten muss! Ja ihr habt richtig gelesen -arbeiten!
Der Chef von MultiKulti hat mich sozusagen kurzzeitig in sein Team geholt, ich arbeite nun zusammen mit der neuen, bei mir im Wohnheim wohnenden Praktikantin Olesja im MultiKulti-Büro. Einerseits gefallen mir da die Aufgaben schon etwas besser als bei Blago aber es gibt wirklich VIEL mehr zu tun und vor allem bekommt man die Aufgaben von verschiedene Seiten mit komplett verschiedenen Anforderungen die man erfüllen, sehr anstrengend!
Außerdem sind wir wirklich 8 Stunden im Büro...dafür das wir unbezahlte Praktikanten sind finde ich es schon viel...vor allem da wir nach deutscher Manier immer pünktlich erscheinen und die andere später kommen. ;)


Und wir warten und warten und warten...
 Aber immerhin sitzen wir nicht nur immer im Büro, sondern dürfen auch mal ein wenig raus - letzte Woche zum Beispiel waren wir bei der Akademie, die die hohen Verwaltungsangestellten ausbildet zu einem Seminar geladen. Alles sehr exklusiv! Wir mussten uns in eine Liste eintragen und bekamen einen Platz mit Mikrofon, einer Flasche Wasser, sowie Stift und Heft dazu. Das Thema war auch sehr interessant - wie findet man Finanzierung für seine Projekte, aber es hat sich in die Läääääänge gezogen und das ohne, dass uns jemand sagen konnte wie lange es nun wirklich geht. Nicht einmal die Veranstalter konnten uns die Frage beantworten - welcome to the ukrainian way ;D

Langer Titel = wichtige Uni

Unser "Seminarraum", am Kopfende natürlich mit Bild des Präsidenten ;)

 Nach all diesen Aufgaben und Unternehmungen war ich wirklich froh, dass das Wochenende da war.
Allerdings war es so voll mit Aktivitäten, dass nicht sonderlich viel ausschlafen und ausruhen drin war - meeeh!
Aber es gab auch wirklich etwas außergewöhnliches, dass einen Besuch lohnte - im Theater der Oper und des Balletts gab es einen handmade Flohmarkt, bei dem kreative Charkiver Bürger ihre selbstgemachten Waren an den Mann gebracht haben.
Ich habe dort wirklich einiges an Geld gelassen, konnte dafür aber meine Mitbringsel und sogar schon das ein oder andere kleine Weihnachtsgeschenk besorgen. Aber man sah auch dort wieder den Unterschied Ukraine-Deutschland, denn während man in Deutschland etwas selbstgemachtes selten für unter 10€bekommt, hat man hier das meiste schon für um die 2/3€ bekommen - und es waren absolut schöne Sachen! Sandra und ich hätten dort glaube ich unser ganzes Geld lassen können ;)

Meine hübsche Mitpraktikantin Sandra nebst gekauften Haarreif 
Danach wollten wir eigentlich auf (oder in?) das französische Boulevard, ein Einkaufszentrum mit Eishalle, Trampolins etc. Aber wie es so ist, ist der Plan nicht aufgegangen und so sind wir beiden kulturinteressierten ins historische Museum gegangen.
Ob das eine so tolle Idee war? ;D
Am Anfang muss man nämlich aussuchen welche Ausstellungen man wo sehen will und bezahlt dann nur diese, wir haben dann also, mit unseren kaum vorhandenen Ukrainischkenntnissen (Kenntnisstand = 0) versucht die Titel der Ausstellung vorzulesen und der Ticketverkäuferin zu sagen was wir schauen wollen. Die Dame hatte auch eine Mordsruhe weg und hat uns viel Zeit gegeben alles auszusuchen, danke danke!
Wir haben dann auch fast alle Tickets bekommen die wir wollten, anscheinend hat sie uns nicht ganz verstanden, und gingen hinein.
Im ersten Raum durften wir uns zwei von drei Anstellungen anschauen und wurden von der Aufpasserin angehalten nicht so lange in der Abteilung zu stehen, die wir nicht bezahlt hatten.
Und dann ging der Besuch richtig los und war...."didaktisch nicht gut aufbereitet" wie Sandra bemerkte.
In den Vitrinen lagen schöne Sachen, allerdings ohne größere Erklärung dazu und wenn dann mal eine kürzere Erklärung vorhanden war, war sie auf ukrainisch. Mist! Ich habe versucht durch das Russisch noch etwas zu lesen, aber meistens war genau bei wichtigsten Teil ein ukrainisches Wort dabei was ich gar nicht verstanden habe. sodass ich nicht sagen konnte ob z.B. die Politiker Leute festnehmen ließen oder festgenommen wurden und das macht ja irgendwie schon einen Unterschied ;)
Wir haben dann auch tatsächlich sehr lange gebraucht um die beiden Ausstellungen anzuschauen und gemeinsam zu rätseln was wohl damit gemeint sein könnte, was schlecht war, da das Museum 17Uhr schon schloss. Aber wie wir erfahren durften, konnten wir mit den gekauften, übrig geblieben Tickets einfach irgendwann wiederkommen und uns den Rest anschauen, dass war dann wieder sehr praktisch!


Impressionen vor dem historischen Museum

Natürlich Panzer...

...wegen des kalten Wetters diesmal allerdings ohne davor posende Ukrainer ;)
Nach einem kurzen Besuch des Schoko-Ladens der Lemberger Schokofabrik - mit fürstlich, westlichen Preisen, entschieden wir uns für den Nachhauseweg, denn am nächsten morgen schon sollte es nach....

Immer voller Leute und es riiiiecht köstlich!


.............................................. Nach Poltava gehen.
Über dieses Städtchen hatten wir viel gemischtes gehört: zum einen wurde uns dringend davon abgeraten dorthin zu fahren, weil es eh nichts besonderes gibt und zum anderen haben wir gehört, dass es da sehr ukrainisch sein soll und der Besuch ein muss ist.
Also entschieden wir uns es selber herauszufinden. 7.50 tuckerte unser "Bus" los und 3h später waren wir schon da. Hier kommt nun eine Geschichte in Bildern, denn leider kann ich nicht mehr sonderlich viel von den Gebäuden erzählen, obwohl Sandra uns immer der Reihe nach aus dem Reiseführer vorlesen ließ ;D

Die Reise geht los, das Ziel immer im Blick!

Ankunft bei strahlendem Sonnenschein und kalten Temperaturen am Busbahnhof

Und hier unser Reisegefährt, natürlich exklusive Gurte oder einer Tür die beim ersten Öffnen wirklich aufgeht!

Das erste schöne, klassizistische Gebäude auf unserem Weg

Es gibt eine noch schlimmere Post: bei dieser muss man auf der Straße stehen und sagen was man will!
Da kam gleich wieder mein Posthorror hoch ;)

Der Runde Platz

Stolzer Adler vor blauem Himmel

Endlich mal ein Denkmal auf dem extra eingerahmt drauf steht, wann es erbaut wurde ;)


Supergepflegter Park - wie immer hier.

Unser Reiseführer - und Paul ;D



Einkaufszentrum unter der Erde

Das Gogol Theater sah von außen zumindest sehr schön aus! 

Selbst die Bank war hier schicker verkleidet als die hier in Charkiv

Kosakendenkmal mit dem Zeichen der Freimaurer eingraviert.
Das hat uns schon zu denken gegeben ;)

Hübsche kleine Kirche auf dem Weg zu der hübschen, großen Kirche.

Das historische Museum von Poltava.

Tschevchenko Denkmal

Vorderansicht des Museum
Es sollte auch eine interessante Ausstellung enthalten von einem Mann, der auf ständigen Reisen immer Mitbringsel mitbrachte und diese dann bunt gemischt in dieser Ausstellung landeten. 

Der laut Reiseführer "schönste Platz der Stadt" schon in greifbarer Nähe

Meine Reisegefährten spazieren vorneweg

Schöööööön! Mehr konnte man in dem Moment nicht sagen.
(Wir hatten aber auch ein Glück mit dem Wetter!)


Ein "kleiner" Liebesbeweis ;)

Die große Schüssel, liebstes Posingobjekt in Poltava ;)


Blick bis zum Höhlenkloster, dessen Besuch wir uns aufgrund der Entfernung erspart haben

Die Rotunde, ein superkomisches Wort, aber schön sieht es aus ;D


Und da sind wir alle! Allerdings noch lange bevor der Tag enden sollte.
(v.l.n.r. Sandra, Paul, Olessja und die die ihr schon kennt ;D)
Tja, nun kennt ihr Poltava so ziemlich. Irgendwo weiter weg gab es auch noch das Museum der Schlacht von Poltava, aber es war auch schon 17 Uhr geschlossen und in der Zeit hätten wir es doch nicht geschafft dorthin zu fahren.
Nun ja wir waren auch so gegen 17 Uhr mit den wichtigen Sehenswürdigkeiten durch, mussten allerdings noch irgendetwas bis 21 Uhr tun, denn erst für dann hatten wir den Rückzug gebucht...
Innerlich haben wir glaube ich in dem Moment alle den Reiseführer verflucht, der versprach, dass es nicht langweilig werden würde...aber wir sind ja nicht mehr so klein und haben es uns dann selber interessant gemacht! ;)
Allem voran mit einem Besuch des Shoppingcenters, bei dem uns am Morgen der Bus rausgelassen hatte. Wir hatten dort nämlich ein 7D Kino entdeckt - es war...eben wie ein 5D Kino, aber doch sehr lustig ;)
Dann ein bisschen Bummeln durch Klamottenläden, etwas essen und schon war es wieder weniger Zeit.
Gemütlich den Weg zum Bahnhof finden, die Frau am Schalter verwirren, weil man die Tickets umtauschen will (wir haben sie online gekauft und ausgedruckt, bei mehreren Fahrten mussten sie aber vorher umgetauscht werden in normale Papiertickets - und wir wollten nur sichergehen), ein Teechen/Bierchen trinken und dann nur noch 1,5h Zug fahren und der Tag endet für uns dann mit der Ankunft im jeweiligen Wohnort so gegen 23.30. Puh! Ruhe hat man hier wirklich nicht gerade ;)

Aber schön war es trotzdem und die Bilder sind ja echt toll geworden! Dafür hat es sich schon gelohnt ;)

♥ Andrea, die echt 3 Tage an diesem Eintrag immer mal wieder rumgebastelt hat :D

Sonntag, 13. Oktober 2013

Ein bisschen Spaß muss sein

Es ist doch noch ein wundervoller Herbst geworden, der Winter hat noch einmal pausiert in Charkiv, ein Glück!!

Eigentlich wollten wir spontan das gute Wetter ausnutzen und nach Poltava fahren, einen nahegelgenem Örtchen, welches sehr ukrainisch sein soll. Aber egal wie spontan sonst alles andere in der Ukraine gemacht wird, einen Zug oder Bus muss man mindestens eine Woche im voraus buchen sonst steht man schnell vor dem Problem, dass es keine Tickets mehr gibt - so wie es uns geschah!
Nun ja, wir sind ja aber nicht leicht kleinzukriegen und so nutzten wir das schöne Samstagswetter eben ein bisschen anders aus, mit einem Minishoppingbummel über den zentralen Markt nämlich (allerdings hab ich schon wieder kein Foto gemacht...-.-).
Dafür habe ich mich, wie immer eigentlich, in ein Kleidunggstück verliebt, dass ich gar nicht unbedingt brauch....und es natürlich gleich adoptiert!
Eine typische Ukrainebluse in Ukrainefarben - wie kann man da auch nein sagen? :)
Den nächsten Tag, also heute, einen Sonntag, hatte man uns ebenfalls so schönes Wetter angekündigt, sodass wir noch ein bisschen durch den Gorkij Park bummeln wollten.
Nun, das Wetter hat uns ziemlich im Stich gelassen - es war grau und deutlich kühler als die Tage zuvor, aber wir wollten den Park trotzdem noch besuchen, er ist aber auch zu schön! :)
Karaokebar am Eingang der großen Einkaufsstraße Sumskaja

Parkübersicht mit all den tollen Attraktionen
Es ist echt ein tolles Konzept, dass man frei durch den Park gehen kann und dann nur die Attraktionen zahlt und fährt die man auch machen möchte - anders als in einem Freizeitpark z.B.


In der Ukraine reichen wirklich ein paar einzelne Schilder die zur Sauberkeit aufrufen und der Park sieht aus wie geleckt!
Na gut, vielleicht liegt es aber auch ein wenig an den ständigen Müllaufsammelern die dort minütlich ihre Pflicht tun ;)

Ein Riesenrad mit Schneckentempo...ich dachte am Anfang es fährt gar nicht, aber in Wirklichkeit ist es einfach nur urlangsam ;)


Eine der netten Süßigkeitenbuden

Eine Fahrt auf der Achterbahn musste natürlich sein - ein ganz besonderes schreckliches Erlebnis, da wir uns kurz zuvor darüber unterhalten hatten, dass man sich ein Studium in der Ukraine sehr leicht "erkaufen" kann und wir dann einfach nur gehofft haben, dass er der Ingenieur der Bahn nicht ebenso gemacht hatte ;)
Geplant war außerdem noch eine Fahrt mit der Seilbahn, aber wenn Mädchen einmal so ins Quatschen geraten, vergisst man manchmal leicht seine Pläne ;D
So waren wir stattdessen in diesem äußerst niedlichen Cafe ♥
Ja, da sind überall kleine Vogelhäuschen dran - soooo süß!
Und da das Wetter nun doch nicht allzu mies war - kein Regen, kein Schnee, keine -20°C - hab ich die Chance genutzt und bin noch etwas in der Umgebung meines Wohnheimes herumgelaufen. Irgendwie läuft man ja sonst doch immer nur auf den schon eingeprägten Wegen lang.
Dieses Denkmal zum Beispiel habe ich immer schon mal von weitem gesehen und diesmal konnte ich sogar ein paar Fotos machen.


Sieht mir sehr nach einem Kriegsdenkmal aus.
Mich eher fasziniert wie detailliert die Gesichter dargestellt sind.


Noch ein Denkmal, davon gibt es wirklich mehr als genug, diesmal jedoch eher zum Thema Schule oder Bildung.
Außerdem hatte ich heute auch einmal die Muse, die kleinen Alltäglichkeiten zu fotografieren, damit ihr sie auch mal zu Gesicht bekommt ;) 

Ein Wasserwagen, zu dem man mit seinen leeren Kanistern hingehen und sie (gegen ein Entgelt?) auffüllen lassen kann.
Ganz vertraut bin ich mit dem System noch nicht, aber eigentlich klingt es sehr praktisch!

Geburtstagsgrüße auf dem Asphalt - auch eine oft gemachte Sache, wie das allerdings von den Anwohnern gesehen wird weiß ich nicht genau ;)

Da war anscheinend einer am verlieren beim Kartenspiel und hat es kurzerhand aus dem Wohnheimfenster geworfen

Einmal von der anderen Seite: mein temporäres Wohnheim!

Anscheinend so etwas wie Feuerleitern...
(da bin ich doch direkt froh im unteren Stockwerk zu wohnen und bei Bedarf einfach dort hinaushüpfen zu können)

Der Eingangsflur des Wohnheims

"Unser" Abteil für die ankommenden Leute

Das Büro der Wohnheimleitung.
Weshalb dort immer mal ein paar Studenten im Flur herumlungern.
Und weswegen die Küche zugeschlossen wird - schmerzlich bewusst geworden, also ich mir mittags etwas zubereiten wollte und die Tür nicht aufbekommen habe, egal wie oft ich mich dagegen geworfen habe....

Total vergessen euch zu zeigen: die Küche.
Natürlich obligatorisch mit Gasherd und kleinen Kakerlaken.

....uuuund die andere Seite auch noch einmal.
Jetzt kennt ihr euch in meiner Umgebung circa genauso gut aus wie ich ;D
Und weil es "Tradition" geworden ist, kommt hier noch ein Foto meine Süßigkeitenneuerwerbungen:
Diesmal habe ich mich auch an Pralinen getraut, nachdem ich sie bei einer Freundin probiert habe (hinten im Bild)
Roshen ist sowieso ganz toll! :)
Außerdem dazu etwas, das mir nach Lebkuchen aussah und mich an zuhause erinnert hat...
Ansonst schlagen mir die ständigen Wetterwechsel seeehr auf die Gesundheit und ich werde meine leichten Kopf/Halsschmerzen nicht richtig los und schlaf bekomme ich auch nicht genug, egal wie sehr ich mich bemühe (ich war sogar einmal halb 10 im Bett, HALB ZEHN!...in Deutschland war es da gerade einmal halb neun, dass letzte Mal war ich um diese Zeit im Bett in der 10. Klasse glaube ich...)
Aber sonst ist alles sehr toll, auch wenn ich mich doch langsam wieder auf zuhause freue und öfter mal ein paar "ich vermisse alle so sehr" Gedanken in mir aufkeimen - aber es gibt hier noch so viel zu entdecken, da ist aufgeben nicht drinne ;)

Bis bald ihr Lieben!
♥ Andrea